Was viele denken

Gängige Vorurteile

Es gibt viele Vorurteile zur häuslichen Gewalt

„Häusliche Gewalt ist Privatsache und geht niemand etwas an!“
Tatsache ist: Häusliche Gewalt, angedroht oder ausgeübt, ist eine Straftat und wird aufgrund einer Anzeige oder von Amts wegen verfolgt.

„Häusliche Gewalt gibt es nicht: Zum Streiten braucht es immer zwei!“
Tatsache ist: Zwischen Streit und häuslicher Gewalt besteht ein wesentlicher Unterschied.

Streit bedeutet eine Auseinandersetzung zwischen Personen, die ungefähr gleich stark und mächtig sind.

Gewalt liegt dann vor, wenn bei ungleichen Machtverhältnissen (z.B. körperlich stärker, bewaffnet, verfügt über das Geld …) der Stärkere diese Mittel einsetzt, um seine Interessen durchzusetzen und damit dem / der Schwächeren Schaden zufügt.

„An häuslicher Gewalt ist oft der Alkohol schuld!“
Tatsache ist: Alkohol ist nie die Ursache von Gewalt, höchstens eine Begleiterscheinung. Das Alkohol-Argument dient der Ent-Schuldung, um keine Verantwortung für die Taten übernehmen zu müssen.

Die Folgen

Die Folgen werden meist unterschätzt. Es sind nicht nur die häufig erheblichen körperlichen Verletzungen zu bedenken, die oft beträchtliche Ausmaße annehmen (Knochenbrüche, Gehirnerschütterungen, Würgemale, Quetschungen, Hämatome u.ä.), sondern auch die psycho-somatischen Folgen von Todesangst, ständiger Angst und Unruhe, Isolation, ständiger Abwertung usw. Viele Opfer von Gewalt entwickeln deshalb Krankheitssymptome und Störungen verschiedenster Art (Herz-Kreislaufbeschwerden, Schlaflosigkeit, Angstzustände u.ä.).

Stockholm-Syndrom

Opfer von Gewaltbeziehungen entwickeln ähnliche Symptome wie Geiselopfer, nämlich die Anpassung an den Mächtigeren, um zu überleben. Die Außenwelt wird als tendenziell gefährlich wahrgenommen, weil das Opfer nicht weiß, wie der Bedroher auf Reaktionen von außen reagieren wird. Diese psychische Reaktion ist als das Stockholm-Syndrom bekannt geworden und erklärt die oft unverständliche Ambivalenz von akut bedrohten Frauen.

Eskalation in der Trennungsphase

Tatsache ist, dass die Gewalt sehr oft eskaliert, wenn Frauen sich zur Trennung entschließen: Diese Frauen sind in dieser Phase AKUT gefährdet. Hier müssen Todesangst und reale Gefährdungen von allen Beteiligten ernstgenommen werden.

 

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FRIG – Freiburger Fachstelle Intervention gegen Häusliche Gewalt
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