Konzept der Fachstelle Intervention
Die drei vorrangigen Ziele von FRIG:
- von Häuslicher Gewalt betroffene Menschen schützen und unterstützen
- Täter*innen zur Verantwortung ziehen
- Alle Formen Häuslicher Gewalt in der Öffentlichkeit ächten
Zur These der Gendersymmetrie bei Gewalt im sozialen Nahraum schreibt Monika Schröttle, dass „heterosexuelle Frauen und Männer im Rahmen von Partnerschaftskonflikten in etwa gleichhäufig schon einmal körperliche und/oder psychische Übergriffe erlebt und angewandt“ haben. „Aber die Formen, Schweregrade, Kontexte und Folgen von Gewalt, die Männer und Frauen in Paarbeziehungen erleben, unterscheiden sich ganz erheblich, so dass von unterschiedlichen Gewaltqualitäten im Geschlechtervergleich auszugehen ist“ (vgl. Schröttle, M. (2010). Kritische Anmerkungen zur These der Gendersymmetrie bei Gewalt in Paarbeziehungen GENDER-Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 2(1), 133-151. ).
Da entsprechend dieser Ausführungen unstrittig ist, dass Männer ebenfalls von Gewalt in Paarbeziehungen betroffen sind, sich diese jedoch hinsichtlich Qualität und Schwere unterscheidet, ist das Ziel von FRIG, ALLE Menschen, die von Häuslicher Gewalt betroffen und belastet sind zu schützen und zu unterstützen, unabhängig ihres Geschlechts, ihrer Herkunft und unabhängig ihrer materiellen und persönlichen Ressourcen. Wir verurteilen jegliche Form von Gewalt!
Runder Tisch
Am Runden Tisch – dem zentralen Kooperations- und Entscheidungsgremium von FRIG – treffen sich regelmäßig VertreterInnen der beteiligten Institutionen. Gemeinsam werden effektive Strategien zur Umsetzung der Projektziele entwickelt, Vorgehensweisen aufeinander abgestimmt, Richtlinien verbessert und gesetzliche Spielräume geprüft, um Interventionen bei häuslicher Gewalt im Sinne der Betroffenen wirksamer zu gestalten und deren Etablierung anzustoßen. Notwendige Maßnahmen werden interdisziplinär, -institutionell, verbindlich und gleichberechtigt erarbeitet und beziehen die Sicht- und Funktionsweise aller involvierten Institutionen mit ein. So wird eine bessere Vernetzung der Institutionen und Projekte auf kommunaler Ebene zum Nutzen der von Häuslicher Gewalt Betroffenen erreicht.
Bisherige Ergebnisse:
- Gut etablierte Kooperation der beteiligten Institutionen durch die Teilnahme am Runden Tisch, der Fachgruppenarbeit und der Bildung von Unterarbeitsgruppen zur Bearbeitung spezieller Einzelthemen.
- Verbesserte Interventionsmaßnahmen durch Vernetzung auf kommunaler Ebene und konsequente Umsetzung geltenden Rechts.
- Vernetzung auf europäischer– (WAVE), Bundes- (KLK)) und Landesebene (NIP)
- Schaffung von Strukturen in verschiedenen Arbeitsbereichen:
- Staatsanwaltschaft Freiburg: Einrichtung eines Sonderdezernats Häusliche Gewalt
- Polizeipräsidium Freiburg: Schaffung des Fachbereichs Häusliche Gewalt bei den Revieren Nord und Süd
Häusliche Gewalt als Arbeitsbereich der Prävention - Datenerhebung zur Häuslichen Gewalt bei:
Amt für öffentliche Ordnung, Staatsanwaltschaft und Polizeipräsidium
- Wegweisungsverweis-Verfahren: die Abläufe werden kontinuierlich abgestimmt
- Schaffung des Beratungsangebotes für Frauen nach Wohnungsverweis bei der Frauen-Beratungsstelle des Frauen- und Kinderschutzhauses Freiburg e.V.
- Interventionskonzept zur Regelung des Umgangs zwischen Kindern und gewalttätigen Elternteil
- Formulierung und Eingabe von rechtspolitischen Forderungen
zur Neuregelung des Gewaltschutzgesetzes (Bundesebene) - Mitarbeit am Landesaktionsplan „Gewalt gegen Frauen“ BW und dessen Umsetzung
- Mitarbeit im Beirat des Sozialministeriums BW „Gegen Gewalt gegen Frauen“
- Gezielte Information durch Veranstaltungen und Broschüren
- Öffentlichkeitsarbeit Vorträge und Fortbildungen, Pressarbeit, Ausstellungen, Theater, Aktionen zum Thema, Flyer etc.) für spezifische Gruppen und Fachpersonal
- „Kinder Stärken“ Abklärung des Unterstützungsbedarfs für von Häuslicher Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche
- Informationsmodule für Schüler*innen verschiedener Altersstufen und Student*innen
- Tätertraining „gegen-gewalt-tätig“für gewaltausübende Männer
- Beratung für von Häuslicher Gewalt betroffene Männer
- Stalkingberatung für Betroffene
- Zwangsheirat Beratung für junge Migrantinnen
Fachgruppen
Fachgruppe Frauen und Kinder
Stadt Freiburg:
Amt für Kinder, Jugend und Familie,
Amt für Migration und Integration,
Amt für öffentliche Ordnung,
Amt für Soziales und Senioren,
Stelle zur Gleichberechtigung der Frau
Amts-/Familiengericht Freiburg
Arbeiterwohlfahrt Freiburg
Caritasverband Freiburg-Stadt e.V.
Diakonisches Werk Freiburg e.V.
Evangelische Hochschule Freiburg
Frauen- und Kinderschutzhaus Freiburg e.V.
Frauenhorizonte gegen sexuelle Gewalt e.V.
Jobcenter Freiburg
Kinder- und Jugendpsychatrie der Universitätsklinik Freiburg
Polizeipräsidium Freiburg
Rechtsanwält*innen
SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste in der Stadt Freiburg e.V.
Waisenhausstiftung Freiburg – Kinder und Jugendhilfe
Weißer Ring e.V.
Wendepunkt e.V.
Wildwassere.V.
Fachgruppe Polizei und Justiz
Stadt Freiburg:
Amt für Kinder, Jugend und Familie
Amt für Migration und Integration
Amt für öffentliche Ordnung
Kommunale Kriminal und Suchtprävention
Amts-/Familiengericht Freiburg
Bewährungs- und Gerichtshilfe BW
Caritasverband Freiburg-Stadt e.V.
Diakonisches Werk Freiburg e.V.
Frauen- und Kinderschutzhaus Freiburg e.V.
Frauenhorizonte gegen sexuelle Gewalt e.V.
Polizeipräsidium Freiburg
Psychosoziale Beratungsstelle “Bildung und Leben” e.V.
Rechtsanwält*innen
Staatsanwaltschaft Freiburg
Weisser Ring e.V.
Fachgruppe Männerarbeit/Täterprogramm
Stadt Freiburg:
Amt für Kinder, Jugend und Familie
Kommunale Kriminal- und Suchtprävention
Bewährungs- und Gerichtshilfe BW
Bezirksverein für soziale Rechtspflege e.V.
Frauen- und Kinderschutzhaus Freiburg e.V.
Katholische Hochschule Freiburg
Polizeipräsisium Freiburg
Psychosoziale Beratungsstelle “Bildung und Leben” e.V.
Rechtsanwält*innen
Staatsanwaltschaft
Wendepunkt e.V.