Häusliche Gewalt ist keine Bagatelle
Gewalt gegen Frauen ist die vielleicht schändlichste aller Menschenrechtsverletzungen. Sie kennt keine Grenzen, weder geographisch noch kulturell, noch im Hinblick auf materiellen Wohlstand. So lange sie anhält, können wir nicht behaupten, dass wir wirklich Fortschritte in Richtung Gleichstellung der Geschlechter, Entwicklung und Frieden machen.
Definition Häusliche Gewalt
Häusliche Gewalt bezeichnet Gewalttaten zwischen Menschen, die in einem Haushalt zusammen leben. Unter den Oberbegriff der Häuslichen Gewalt fallen nicht nur Gewalt in Paarbeziehungen (vor, während und nach einer Trennung), sondern auch Gewalt gegen Kinder, Gewalt von Kindern gegenüber ihren Eltern, Gewalt zwischen Geschwistern und Gewalt gegen im Haushalt lebende ältere Menschen.
Macht und Kontrolle stehen im Mittelpunkt der Häuslichen Gewalt
Psychische Gewalt
- Zerstörung des Selbstwertgefühls
- Drohungen mit Tod, Selbstmord
- Erpressungen
- Psychoterror: ständige Kontrolle, Verweigerung von Anerkennung, Beleidigung, Demütigung, für verrückt erklären
- Zwangsverheiratung
Ökonomische Gewalt
- Vorenthalten von Einkommen, Unterhalt oder ausreichend Wirtschaftsgeld
- Alleinige Kontrolle über das gemeinsame Einkommen
- Weigerung arbeiten zu gehen
- Schulden für Partner/In mitmachen
Körperliche Gewalt
- Ohrfeigen, Schläge, Tritte
- Misshandlung mit Gegenständen
Sexuelle Gewalt
- Erzwingen sexueller Handlungen
- Aufzwingen sexueller Praktiken
Soziale Gewalt
- Isolation: Kontrolle über Kontakte
- Kontaktverbote, Einsperren
- Verbot der Berufstätigkeit der Frau
- Verweigerung der Betreuung der Kinder
- Androhung von Gewalt gegen Kinder und andere Familienangehörige
- Kinder als Geiseln nehmen
- Zwangsverheiratung